Leseliste 12. Juli 2020 – andere Medien, andere ThemenKSK, Kanye, Gin & Tonic, Masayuki Uemura

LL120720altstart

Photo by Yury Nam on Unsplash

Jede Woche liest die Redaktion das Internet leer, um sonntäglich Lesestücke empfehlen zu können. Artikel, die interessant, relevant oder gar beides sind – und zum Glück abgespeichert wurden.

ksk leseliste

Photo by Kony on Unsplash

Die Schattenarmee

Während man hierzulande vor allem sieht und hört, wie die Politik mit dem unzweifelhaft riesigen und brandgefährlichen Rechtsextremismus-Problem beim deutschen Militär bzw. bei der Spezialeinheit KSK umgeht, geht Katrin Bennhold für die New York Times deutlich näher ran. Nicht der politische Aktionismus als folge vager Informationen steht hier im Zentrum. Sie hat im unmittelbaren Umfeld der KSK recherchiert, hat mit dessen Leiter gesprochen. Es geht um die Vorbereitung auf den Tag X, um Nazigesänge und AfD-Zugewandheit. Um problematische Denkweisen, die innerhalb der Einheit möglicherweise noch viel weiter verbreitet sind, als bislang angenommen.

Soon the chats morphed from a platform for sharing information to one dedicated to preparing for Day X. Sipping mineral water, Mr. Schmitt described this as “war gaming.” He portrayed a Europe under threat from gangs, Islamists and Antifa. He called them “enemy troops on our ground.”

As Neo-Nazis Seed Military Ranks, Germany Confronts ‘an Enemy Within’

Kanye For President

Kanye West will der nächste Präsident der USA werden. Mit seiner Kandidatur ist er ein bisschen spät dran, aber wer sollte das nicht dennoch wuppen können, wenn nicht er. Und genau darin sieht Arno Raffeiner eines der Grundprobleme der US-amerikanischen Gesellschaft. „Jeder Depp fühlt sich zu allem befähigt.“ Da wird einem unwohl. Sehr unwohl. Weil es für die USA eklatante Folgen haben könnte.

Kanye West – das ist Narzissmus auf dem nächsten Level.

Die letzte Konsequenz des American Dream

Gin & Tonic: Wie es wirklich war (wahrscheinlich)

Ihr müsst jetzt ganz stark sein, wir müssen es auch. Denn auch wir haben bisher geglaubt und sogar kolportiert, der Gin & Tonic habe einen quasi-medizinischen Ursprung. Weil den Imperalisten das bittere Chinarinde-Wasser gegen Malaria nicht schmeckte, streckten sie es mit Gin und erfanden den Longdrink-König, so die Saga. Es scheint, als sei es nicht so gewesen. Ein kundiger Autor der Fachzeitschrift Mixology jedenfalls hat etwas tiefer gegraben und festgestellt, dass Chinarinde und Wasser nicht zum Einsatz kam gegen die Mückenplage, sondern man sich mit Chininwein oder mit Rum beholfen habe. Nicht aber mit Gin. Und der Gin & Tonic? Der hat vermutlich einen sportlichen Geburtsort: Pferderennen. Auch gut, oder? Holt euch frisches Eis und lest weiter.

Tonic Water hingegen wird nie als Heilmittel erwähnt. Wir müssen uns also von der Vorstellung verabschieden, man hätte dieses gegen Malaria eingenommen. Dazu wäre im Übrigen auch die darin enthaltene Menge an Chinin nicht hoch genug gewesen, wie moderne Studien und ein aus dem Jahr 1883 stammendes Rezept für Tonic Water belegen.

Von wegen Medizin: Die wahre Geschichte des Gin & Tonic

NES LL120720

Photo by Ravi Palwe on Unsplash

Masayuki Uemura

Masayuki Uemura ist in der Geschichte der bekannten Ikonen von Nintendo eher der Michael Collins. Genau, jener dritte Apollo-11-Astronaut, dessen Namen heute noch die wenigsten kennen. Im Rampenlicht standen bis dato eher Spieledesigner wie Gunpei Yokoi und Shigeru Miyamoto, dabei ist Uemura derjenige, der die Konsole Famicom/NES designte und maßgeblich mit entwickelte. Das war 1983 und seitdem war die Gamingwelt nicht mehr die gleiche. Matt Alt von Kotaku hat den charmanten und legendären Erfinder zum Interview getroffen.

It started with a phone call in 1981. President Yamauchi told me to make a video game system, one that could play games on cartridges. He always liked to call me after he’d had a few drinks, so I didn’t think much of it. I just said, “Sure thing, boss,” and hung up. It wasn’t until the next morning when he came up to me, sober, and said, “That thing we talked about—you’re on it?” that it hit me: He was serious.

The Designer Of The NES Dishes The Dirt On Nintendo's Early Days

Wochenend-WalkmanDiesmal mit Julianna Barwick, Azu Tiwaline, Arad

Water Works – Geschichten aus Südafrikas (Wasser)kriseTeil 7 | Fischen nach Fischen – eine Konservations-Konversation