Leseliste 17. April 2021 – andere Medien, andere Themen40 Jahre CD, 15 Jahre Spotify, Naturfilme und Flaschenwasser

Leseliste

Jede Woche liest die Redaktion das Internet leer, um Lesestücke empfehlen zu können. Artikel, die interessant, relevant oder gar beides sind. Und zum Glück abgespeichert wurden.

LL-17042021-CD

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40 Jahre CD

Bitte keinen Kulturkampf um bessere Medienformate. Wir sind still und gedenken der CD. Deren Erfindung ist technisch eng mit Philips und Sony verknüpft, die Massenwirksamkeit aber mit Herbert von Karajan, dem Dirigenten der Berliner Philharmoniker. Technik-Freak und Visionär. Ohne ihn wäre die CD wohl zum Rettungsanker der Musikindustrie geworden. Heute, 40 Jahre später, sind wir schlauer. Die CD bedeutet kaum noch etwas, hat ihren revolutionären Vorsprung eingebüßt. Die SZ wagt einen Rückblick.

Ein gut gefülltes LP-Regal konnte durchaus mit einem ebensolchen Bücherregal konkurrieren, es suggerierte Weltläufigkeit und Bildungshorizont. Ein CD-Regal aber erinnert bis heute an Lagerhalle und Schlamperkiste.

"Ein Wunder!"

Spotify-Börse

Foto: Redaktion

15 Jahre Spotify

Der Streaming-Gigant für diesen Monat 15 Jahre alt. Damit kann er zwar immer noch keinen Führerschein machen, Kippen oder Alkohol kaufen – das dürfte dem schwedischen Unternehmen aber wenig bis gar nichts ausmachen. Immerhin hat die mittlerweile Börsen-notierte Firma die Musikindustrie nach Apple mit dem iTunes-Store erneut revolutioniert. Bei Variety hat man 15 Trends, Innovationen und Transformationen zusammengetragen, mit deren Hilfe das Start-up zum heutigen Dickschiff wurde. Man kann von Spotify halten, was man will: Seine Bedeutung wegdiskutieren, kann man nicht.

How many people paid nearly $20 for an album they ended up not liking?

15 Years of Spotify: How the Streaming Giant Has Changed and Reinvented the Music Industry

Naturfilme

Dokus über Tiere und Natur wie die BBC-Blockbuster-Produktionen „Planet Earth“ mit David Attenborough boomen. Trister Alltag im Lockdown, Wunsch nach Eskapismus, aber auch die optische Schönheit dieser und vieler anderer Formate wissen zu betören. Eine Sache ist der Autorin Emma Marris aber aufgefallen, dass in all den tollen Aufnahmen in scheinbar unendlichen Weiten vor allem eine Spezies fehlt: der Mensch.

It is usually a fantasyland without any humans. Chris Sandbrook and Bill Adams, then conservationists at Cambridge, critiqued the 2013 NHU documentary Africa because, although it was stunning, it was missing something vitally important to understanding Africa: Africans. “The BBC has edited out the people of an entire continent,” they wrote. They compared the lengths the filmmakers had gone to in order to exclude people from the frame to the contortions undertaken by Peter Jackson to keep New Zealand from intruding into his viewfinder while filming his Lord of the Rings adaptation.

The Nature You See in Documentaries Is Beautiful and False

bottlewater

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Flaschenwasser

Die Geschichte von bottled water ist eine Geschichte der Umwandlung eines Grundrechts in ein kommerzielles Produkt. Wasser in der Flasche, zum Kaufen, hat eine kürzere Historie bzw. einen kürzeren Produktlebenszyklus, als man denken könnte. Noch vor 50 Jahren rar, begann der Boom mit PET Ende der 1970er-Jahre. Heute ist der Markt allein der so genannten functional oder auch near waters gigantisch groß, von schlichtem Wasser in der Pulle ganz zu schweigen. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Dieser Text ist fünf Jahre alt, der Irrsinn allerdings hat an Präsenz nichts verloren. Sehr aufschlussreiche Lektüre, alternativ auch zum Anhören.

Some waters – Evian, Perrier, Highland Spring and Harrogate Spring – come from natural sources, so at least you feel you’re paying for geography, for the fantasy of a shepherd sitting on a rock catching the icy flow in a glass jar specifically for your pleasure. But plenty of bottled waters are simply refashioned tap water.

Liquid assets: how the business of bottled water went mad

Yoshinori Hayashi, Lake Haze, Andy StottWochenend-Walkman – 16. April 2021

Gärten der Welt – #8Streifzüge durch die musikalischen Peripherien