The Notwist veröffentlichen ja viel zu wenig Musik. Stimmt zumindest, wenn man auf die „richtigen“ Alben schaut. Das sind die Platten, die die Aufmerksamkeit bekommen, zu denen getourt wird, zu denen sich die Band mit der Presse unterhält. So eine Veröffentlichung liegt noch nicht so lange zurück. Zum Glück. Aber was bringt die Zukunft? Wann wird sich die Band wieder zusammenfinden: Wer weiß das schon.

Denn die Band um die Gebrüder Acher und Martin Gretschmann hat einen vollen Terminkalender. Solo-Projekte, Spezial-Projekte, Soundtrack-Projekte, Theatermusik-Projekte. Auch diese Musik wird oft veröffentlicht. Zwar nicht unter ferner liefen, aber doch meist unter dem Radar. Genau einer dieser Platten erscheint in wenigen Tagen auf dem Band-eigenen Label „Alien Transistor“

„Messier Objects“ heißt das Album und versammelt gleich 17 Stücke. Kurze, knappe, dafür aber nicht weniger beeindruckende Instrumental-Werke. Ideen, Skizzen, immer auf den einen Moment dieser speziellen Projekte zugeschnitten, mit denen sich die Band so gerne auseinandersetzt. Es gibt Fans der Band, die diese Seite des musikalischen Œuvres fast noch mehr schätzen, als die große Indie-Geste, den Song. Der Track jedoch, den wir heute exklusiv im Stream anbieten, ist die große Ausnahme des Albums: Knapp 13 Minuten Soundtrack für ein Hörspiel. Das lief 2013 im Bayerischen Rundfunk, heißt „Abschied von den Eltern“ und basiert auf der gleichnamigen Erzählung von Peter Weiss. Das Stück ist aber nicht nur wegen seiner Länge besonders im Album-Kontext: Es ist auch das einzige Stück, in dem die Band von Gesang und Vocals zumindest spielt. So treffen wir gleich einen alten Bekannten wieder: Am Mikro steht Doseone. Und Jordan Dalrymple. Das ist alles nicht wirklich wichtig und sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Viel wichtiger ist das wundervolle Stück an sich, das wir euch hier und heute vorlegen. Das Album birgt noch mehr Perlen. Versprochen.