Mach mal blau!Dieses Jahr steuern wir den Baum mit dem Smartphone
16.12.2014 • Buzz – Text: Jan-Peter WulfEin hipper Name ist schon mal die halbe Miete. Lightify? Check. Der vorhandene „use case“ die zweite Hälfte. Check? Nun, über den Nutzen kann man in vorliegendem Fall streiten. Zum Beispiel direkt während der Bescherung, wenn Papa zum Smartphone greift, um ständig die Helligkeit der Christbaumbeleuchtung neu zu justieren.
Lightify von Osram ist nach eigenem Bekunden „nichts Geringeres als die mobile Revolution auf dem Lichtmarkt. Du steuerst per kostenloser App auf Deinem Smartphone oder Tablet PC untereinander vernetzte LED-Produkte wie Lampen, Leuchten, flexible LED-Strips oder Gartenleuchten.“ Ach, waren wir schon beim Du, Osram? Nicht so schnell. Schließlich werden Sie, Lightify von Osram, es im hier vorgestellten Nutzungskontext in Weihnachtsbaumumgebungen vermutlich vor allem mit älteren Herrschaften zu tun haben. Solchen, die sich 2013 ein Smartphone zum Fest geschenkt haben und dieses Jahr, unterjährig appkundig geworden, mit Ihrer Revolution ihren Wohnzimmerbaum mit situativer Lichttemperatur hoch- und runterregeln, die Vereinsfarben ansteuern, es zu späterer Stunde vielleicht rötlich werden lassen... aber, aber. Plus den Baum im Garten. Das macht ja Sinn, zumal wenn es draußen arschkalt ist und der Sparfuchs-Senior keine Lust hat, noch mal vor die Tür zu gehen, um vor dem Zubettgehen den Stecker zu ziehen. Wer hat schließlich heute einen Garten? Vor allem einen Garten mit einer beleuchteten Lichterkette drin? Teens und Twens? Eben. Also, bleiben wir erstmal beim Sie. Nur weil Ikea in seiner Ansprache uns gegenüber ständig distanzlos wird, müssen wir es ja nicht auch gleich werden, werte Firma Osram. Wir machen doch schließlich Geschäfte zusammen. Dass das Produkt in der Basisversion Starter-Kit heißt, ist indes voll okay: Die Väter und Großväter kennen den Begriff von den Eisenbahnen, den sie scheinbar dem Nachwuchs unter den Baum legen - eine Lok, zwei Waggons und ein Schienenkreis.