Leseliste 03. Mai 2020 – andere Medien, andere ThemenJoe Biden, Bill Gates, Zombie-Satelliten, Justin Amash

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Jede Woche liest die Redaktion das Internet leer, um sonntäglich Lesestücke empfehlen zu können. Artikel, die interessant, relevant oder gar beides sind – und zum Glück abgespeichert wurden.

Das Biden-Dilemma

Joe Biden wird gegen Donald Trump als Kandidat für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten von Amerika antreten. Eine tolle Nachricht ist das nicht, denn die Anschuldigungen bezüglich sexueller Übergriffe kommen wohl nicht von ungefähr. Dennoch haben sich bereits als „progressiv“ geltende Politiker_innnen in den USA für Biden ausgesprochen, zum Beispiel die Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez. Denn ausbleibende Unterstützung für Biden ebnet der einzigen, noch schlimmeren Alternative den Weg: Donald Trump – once more. The Cut schildert das Dilemma im Detail.

Whichever woman gets the nod to be his running mate will wind up drinking from a poisoned chalice.

The Biden Trap

Der Impfstoff

Die Zahlen der Infizierten und Toten steigen weltweit weiter. Während in einigen Ländern die Beschränkungen wieder gelockert werden, geht es anderenorts erst richtig los: Ohne Impfstoff ist der Pandemie nicht beizukommen. Bei der Entwicklung fällt immer wieder der Zeitrahmen zwischen neun und 18 Monaten als möglicher Zeitrahmen. Bill Gates hält das für realistisch. Weist aber in einem umfangreichen Blogpost auf die Herausforderungen hin. Gates erklärt einfach und nachvollziehbar, worauf sich die globale Forschungsgemeinschaft einstellen muss. Das hierbei weltweit mehr oder weniger am einem Strang gezogen werden, sei nicht nur zu begrüßen, sondern spare auch wertvolle Zeit. Dass der Impfstoff jedoch an praktischen jeden Menschen weltweit verteilt werden müsse, schaffe ganz neue Probleme, bei denen es um weit mehr als die Logistik geht.

There’s a lot we can’t figure out about manufacturing and distributing the vaccine until we know what exactly we’re working with.

What you need to know about the COVID-19 vaccine

Zombie-Satelliten

Darüber, dass um uns herum jede Menge Satelliten und Raumfahrtreste kreisen, haben wir schon einmal berichtet. Genauer: zweimal. Und mit dem neuen Starlink-Programm steigt die Anzahl der Technik-Trabanten gigantisch weiter. Insofern nachvollziehbar, dass selbst das US-Militär den Überblick verliert – zum Beispiel im Falle alter Satelliten, die man längst verglüht glaubte. Kürzlich machte mal wieder ein Hobbyfunker ein solches Exemplar ausfindig: Der Militärsatellit LES-5 ist seit fast 55 Jahren um die Erde unterwegs. Eigentlich war der Zylinder schon 1972 außer Dienst und in einen Friedhofs-Orbit geschickt worden – doch das Signal ist intakt, fand der Hobbyfunker heraus. Wie viele untote Kollegen da oben wohl noch ihre Bahnen ziehen mögen?

As long as the solar panels are in the sun, the satellite's radio continues to operate. Tilley thinks it may even be possible to send commands to the satellite.

Long-Lost U.S. Military Satellite Found By Amateur Radio Operator

Justin Amash

Der US-amerikanische Politiker Justin Amash war viele Jahre Republikaner, trat 2019 jedoch aus der Partei aus und wechselte vor einem Jahr zur Libertarian Party. Nun hat er sich zum Ziel gesetzt, Donald Trump bei der anstehenden Präsidentschaftswahl aus dem Weißen Haus zu verdrängen. Im Senioren-Wettrennen zwischen Biden und Trump könnte der 40-jährige Amash aus Michigan vielleicht wirklich eine Rolle spielen oder Trump unabsichtlich zu einer weiteren Amtszeit verhelfen. Tim Alberta von Politico sprach mit dem Politiker darüber, wie er das System Trump für immer zerstören möchte.

„The strategy is adaptation. Right now, we’re in an unfortunate circumstance having this pandemic going on, but it does present an opportunity for someone like me to reach out to lots of people in ways that I would not have been able to otherwise reach them. And I’m maybe more accessible in this current environment than I otherwise would be because people are at home and they have an opportunity to check out social media and watch interviews. I wouldn’t run for the presidency if not for the fact that I believe I can win. It’s not for fun. It’s not for messaging. I don’t think that those are the reasons you run. I believe you run to win, and when you win, you can make the biggest difference. We’ve seen that with the president: He won and he transformed the Republican Party. When I win this thing, I can transform the political system.“

Justin Amash Wants to Destroy the System that Created Trump

Wochenend-WalkmanDiesmal mit Apparat, Everything Is Recorded und Lorenzo Senni

Pageturner: Literatur im Mai 2020William Gibson, Emma Braslavsky, Sarah Colombo