War wäre wenn? Diese Frage stellt man sich ja immer wieder, passt sie doch in alle Lebenslagen. Auch und vielleicht vor allem in die Musikgeschichte. Was wäre wohl passiert, hätte A nicht B getroffen oder gehört? Im Nachhinein können das Auskenner*innen immer lupenrein anaylsieren und argumentieren – die kritischen Momente, die Entwicklungen und Wechselwirkungen. Ist man aber live dabei, lässt sich die Gemengelage oft gar nicht so einfach einordnen. Dafür gibt Radio-DJs. John Peel war der Größte seiner Zunft.

Sein Todestag jährt sich dieses Jahr am 25. Oktober zum 15. Mal. Was wäre, wenn er heute immer noch senden würde? Wenn er Mark E. Smith überlebt hätte und nach wie vor Ordnung in das musikalische Chaos bringen würde? Wäre er noch bei der BBC? Bei Beats1? Nur noch auf peel.fm streamen? Oder hätte ihn das immer größer werdende Überangebot an Musik irgendwann auch resignieren und aufhören lassen? Auch über zehn Jahre nach seinem Tod fehlt seine Stimme und ein beherzter Griff in die Plattentasche jeden Tag.

Dank den Macher*innen der Webseite „The Perfumed Garden“ kann man sich jederzeit durch ein stetig wachsendes Archiv von Peels Sendungen hören – von den frühen 1960er- bis in die Nuller-Jahre, Playlisten inklusive. Eine fantastische Zeitreise und eine Erinnerung daran, wie großartig Radio sein kann.

The Perfumed Garden