Junior Boys – Big Black CoatSo klingt das neue Album der Kanadier

Junior Boys full

Foto: Tom Weatherill

Im Februar 2016 kommt das fünfte Album von Jeremy Greenspan und Matt Didemus. Wir haben den Titeltrack exklusiv für euch im Stream.

Zwischen Yacht Rock und Techno, zwischen überzuckertem Pop und technoidem Sound Design haben die Junior Boys in den vergangenen Jahren ihren musikalischen Kosmos entwickelt. Über vier Alben hinweg (das letzte erschien 2011), zahllose Singles und zum Teil unfassbar gute Remixe (Carl Craig!) ihren Fußabdruck hinterlassen. Dass es die Junior Boys nach wie vor als Projekt gibt, schien in letzter Zeit gar nicht wirklich klar. Umso besser jetzt die Nachricht, dass „Big Black Coat" am 5. Februar 2016 erscheinen wird, auf dem Berliner Label City Slang. Bislang war das Projekt auf Domino beheimatet.

Ein Projekt, dass letztlich alles andere als ein Vollzeit-Job war. Da ist zunächst die räumliche Trennung. Greenspan lebt weiterhin in Kanada und ist dort Kneipier und gefragter Produzent, hat mit Caribou (aha! Die City-Slang-Connection) genauso gearbeitet wie mit der unvergleichlichen Jessy Lanza. Didemus hingegen zog nach Berlin, legte auf, gründete ein eigenes Label und veranstaltet diesen Sommer ein Festival. Was Musiker eben so machen „zwischen Platten“.

Junior Boys Big lack Coat Cover

Die letzten beiden Platten, so erinnert sich Jeremy, seien zu kompliziert gewesen, bzw.: Er habe sich in Konzepten und Details sehr professionell verzettelt. „Big Black Coat“ soll anders sein, komplett konzeptlos, einfach geradeaus und gut ist. Produziert wurde über einen Zeitraum von fünf Monaten. Da ist es keine Überraschung, dass die beiden auch den Techno auf der neuen Platte nicht nur ernster nehmen, sondern auch mehr in den Fokus rücken. Von Industrial ist da genauso die Rede (hier gilt Vorsicht, in Nordamerika ist dieser Begriff vollkommen anders konnotiert als in Europa) und anderen Einflüssen, die man so noch nicht von den Junior Boys kennt. Der „Big Black Coat“ jedenfalls ist definitiv mehr Track als Songs, auch wenn der endlos blubbernde Arpeggiator Fans der Band direkt in großen Tracks des unumstritten besten Albums „So This Is Goodbye“ hineinwirft. Irgendetwas hat sich radikal im Sound der Junior Boys geändert. Das macht neugierig auf das Album.

Ein Album, das in seiner Gänze noch nicht in der Redaktion angekommen ist, schauen wir mal.

À propos schauen: Die Band kommt punktgenau zum Album-Release auf Tour. Das Filter präsentiert und freut sich wie eine kanadische Elch-Familie im Techno-Urlaub.

18.02. - Zürich / 20.02. - München / 21.02. - Wien / 24.02. - Hamburg / 26.02. - Berlin / 02.03. - Köln

Filter Tapes 018„Static Study“ von Iron Curtis

Das Jade Amulett und König DumileAnimiertes HipHop-Kino mit A State Of Mind und MF Doom