Focus: Mode gegen Nonstop-KommunikationJacke an, Smartphone aus. Dinge, Design müssen - Teil 4

Der japanische Modedesigner Kunihiko Morinaga macht sich Sorgen um unser soziales Miteinander.

Mode aus Hightech-Materialen gehört mittlerweile zum guten Ton im Laufsteg-Business. Große Marken, kleine Labels, etablierte Designer und frische Schneider setzen in ihren Kollektionen das um, was der Alltag vorgibt. Hightech-Mode, nennen wir es mal so, ist mehr als der wasserabweisende Stoff oder die mitgedachte Integration der Gadgets, die unser Leben bestimmen und prägen. Der Ansatz des Japaners Kunihiko Morinaga jedoch ist neu und daher erwähnenswert. Seine These: Smartphones und Co. können nicht nur das Leben besser machen und vereinfachen, sondern auch wahnsinnig nerven. Immer dann nämlich, wenn man nicht allein ist, sondern auf andere Menschen trifft. Die gelernten Prozesse, in denen man selbst regelmäßig - ständig! - sein Telefon aus der Tasche zieht, um dies zu checken und das abzuarbeiten, zerstört das soziale Miteinander, ist überflüssige Ablenkung. Die Qualität eines persönlichen Gesprächs, gemeinschaftlich verbrachter Zeit kann von keiner E-Mail, keiner SMS oder sonstiger Benachrichtigung ersetzt werden. Seine Kollektion FOKUS setzt genau dort an.

Dank spezieller Stoffe und Materialien kann die elektromagnetische Strahlung nicht in die Taschen der Jacken und Mäntel vordringen. Ergo ist man sofort offline, wenn man sein Telefon in einem der mit Sicherheit horrend teuren Teile versenkt. Der Kopf ist frei für das Gegenüber. So wie früher, noch vor dem Pager. Im oben eingebetteten Video sieht man eindrücklich, wie das funktioniert. Ein guter Ansatz, zumal man sich immer noch freiwillig für die Offline-Momente entscheiden kann.

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