Leseliste 05. Juni 2021 – andere Medien, andere ThemenSchreiben auf chinesisch, Debranding, Pornhub, Corona-Kreativwirtschaft

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Jede Woche liest die Redaktion das Internet leer, um Lesestücke empfehlen zu können. Artikel, die interessant, relevant oder gar beides sind. Und zum Glück abgespeichert wurden.

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Fotos: IBM – Montage: Fastcompany

Die chinesische Schreibmaschine

Technikgeschichte meets persönliche Karriere. Bei Fastcompany blickt der Thomas. S. Mullaney, Professor für chinesische Geschichte auf Lois Lew – eine Frau, die in den späten 1940er-Jahren zum Star wurde. Warum? Sie beherrschte einen komplexen Apparat auf dem Effeff. IBM hatte eine Schreibmaschine für die chinesische Sprache entwickelt. Die zig tausend Schriftzeichen ließen sich natürlich nicht auf einer Tastatur unterbringen – darum entwickelte das Team ein System, bei dem vier Tasten gleichzeitig gedrückt wurden, um ein Schriftzeichen zu erzeugen. Und Frau Lew konnte das in Echtzeit. Steno ist ein Scheiß dagegen. Die Schreibmaschine – so viel sei verraten – kam in China nicht gut an. Lews Leistung war und bleibt sensationell.

“I still remember the numbers,” she added in passing, referring to the four-digit codes from the Chinese typewriter. She began to rattle them off to me on the telephone. “‘You’, 0-2-7-5. ‘He’, 0-1-7-8. ‘Me’, “0-3-1-4.”

Meet the mystery woman who mastered IBM’s 5,400-character Chinese typewriter

Debranding

Zahlreiche Marken unterziehen sich seit Jahren einem Rebranding. Der Trend: Viele Logos verlieren an Details und Tiefenelemente, werden generell flacher und einfacher. Viele Modelabels reduzieren sich nur noch auf serifenfreie Wortmarken. Was steckt dahinter?

Honey, I shrunk the logo! · Advertising’s oldest cliché has the client asking: “Can you make the logo bigger?” But the internet has forever constrained the dimensions of design. In a pre-Web world — when the smallest canvas for many brands was the business card — intricacy could be embraced. Nowadays, corporate identities must “click” inside an ever-expanding warren of tiny boxes, from 120-pixel iPhone buttons to 16-pixel browser “favicons.” The difficulty of ensuring that any logo (let alone an intricate, dimensional logo) stands out from the kaleidoscopic eye-candy of ads, apps and open tabs is one driver behind “mobile first” design.

Debranding Is the New Branding

pornhub

Pornhub-Imperium

Mit dem Namen Pornhub verbindet man, nun ja, eine Porno-Webseite – und zahlreiche clevere Marketing- und PR-Coups, die immer wieder für Lacher und Aufmerksamkeit sorgen. Weniger witzig ist allerdings, dass das Unternehmen im Verdacht steht, Inhalte missbräuchlich im Netz zu verbreiten, sowie nicht gegen sexualisierte Gewalt und Pornos mit Minderjährigen bzw. deren Verbreitung vorzugehen. Doch wer ist Pornhub, wer steht hinter der Marke und dem Unternehmen dahinter, Mindgeek? Wer hat das alles also zu verantworten? Das österreichische Magazin Dossier hat sich auf die Suche gemacht und wurde im eigenen Lande fündig.

Mit Pornhub und den anderen Mindgeek-Websites hat Bergmair ein Vermögen verdient. Die britische Sunday Times schätzt es auf zumindest rund 1,4 Milliarden Euro. Einen Teil davon hat Bergmair in österreichischen Grund und Boden investiert. Laut Grundbuchunterlagen, die DOSSIER vorliegen, besitzt er zumindest 103 Hektar Land, vor allem landwirtschaftliche Flächen, aber auch einige Wälder. Zu seinen Liegenschaften gehören mehrere Häuser, eines davon ein prächtig renoviertes Bauernhaus mit mehreren Badezimmern, Privatsee und Privatstraße.

Auf der Spur des Pornhub-Phantoms

Arena

Photo by Stefan Widua on Unsplash

Berlins Kreativwirtschaft im Impf-Business

Zwar gibt es nun erste, zaghafte Opening-Perspektiven für die Clubszene, doch das große Feiern wie zu alten Zeiten ist noch fern. Die Kreativwirtschaft der Haupstadt mischt derweil kräftig in einem anderen, ganz neuen Zweig mit – dem Impfbusiness. In den großen Impfzentren der Stadt wie der Arena, eigentlich ja auch ein Club, helfen viele Menschen mit, die in der Pandemie ihre Betätigung bis auf Weiteres verloren haben. Es gibt gut zu tun: Einlass, Registrierung, Leute zu den Plätzen führen. Crowd Management wie auf Events, nur wesentlich vereinzelter. DJs und andere Kreativköpfe können sich so ein Einkommen sichern, einige haben sich gar mit Corona-Teststationen selbstständig neu erfunden. Wie tief das Ganze geht, hat das Stadtmagazin Exberliner aufgeschrieben.

Now, rather than getting his social interactions on the dancefloor, at the bar or in the queues for the club toilet, Kahl finds himself making small talk at different stops throughout the Arena’s labyrinth of registration points, marked walkways and vaccination booths.

The new corona gigs: DJs, waiters and club kids to the rescue

Puma Blue, Pastel Coast, HeliosWochenend-Walkman – 04. Juni 2021

This Is So Contemporary! Das Filter guckt Kunst# 5: Christopher Bauder präsentiert „Dark Matter“