Video-Premiere: Kid Koala – Fallaway feat. Emilíana TorriniLiebe, Ambient und eine Marsmission

Auf seinem neuen Album hat Kid Koala alte Platten alte Platten sein lassen und geht mit vollständiger Eigenproduktion und der Stimme von Emilíana Torrini einen neuen und vor allem weiten Weg, denn der führt bis zum Mars. Die dritte Auskopplung Fallaway feiert bei uns Premiere.

Turntablism hin, DJing her, Eric San alias Kid Koala ist vor allem Musiker – mit ganz viel Herz, Verstand und Studio-Kompetenz. Das hat sein eigensinniger, von Sampling dominierter Produktionsstil zwar längst erahnen lassen, wird mit dem neuen Album „Music To Draw To: Satellite“ aber deutlicher als je zuvor. Zu den Plattenspielern hat er sich erstmalig Synthesizer, Gitarren, Keyboards und Streichinstrumente ins Studio geholt, die Jazz-Platten im Schrank stehen lassen und stattdessen ohne Scratching, dafür from the scratch selbst produziert. Herausgekommen ist ein absolut bezauberndes Ambient-Album, das weit über hintergründiges Grundrauschen hinausgeht.

Kid Koala Portrait

Foto: Corinne Merrell

„Music To Draw To: Satellite“ nähert sich zaghaft und bohrt sich schließlich doch ganz tief ins Hörer-Herz, was nicht zuletzt auch an Stimme und Lyrics aus dem Munde der isländischen Künstlerin Emilíana Torrini liegt. Die kennt man natürlich spätestens seit ihrem Hit „Jungle Drum“ von anno 2009, vielleicht und hoffentlich aber auch für ihre Grammy-nominierte Arbeit für Kylie Minogue und vor allem als Mitglied von GusGus, als deren „Polydistortion“ vieles zum Besseren veränderte. Über 18 Tracks erzählt sie die Geschichte eines Liebespaars, für das eine Marsmission zum Scheideweg wird – denn einer fliegt in Richtung Roter Planet, Rückkehr ungewiss.

Heute feiert die dritte Auskopplung des Albums, das via Arts & Crafts erschienen ist, bei uns Premiere. Genau wie „Collapser“ und „Adrift“ wurde das Video von Karina Bleau, die ihre Kunst als „chemisches Puppenspiel“ bezeichnet, gedreht. Man könnte ihre Kunst aber auch als chemische Malerei betrachten, als ganz eigene, wörtliche Herangehensweise an den Albumtitel. Music to Draw to eben.

In den deutschen Plattenläden wird „Music To Draw To: Satellite“ ab dem 24. März verfügbar sein.

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