Es lebe der Breakbeat. Und der Techno natürlich, wie immer. In England gehörten beide Genres eh viel enger zusammen als im Rest der Welt. Was sich hier in den frühen 90ern in fast schon naivem Vertrauen aneinander schmiegte, legte den Grundstein für allerlei future standards. Wer in London zu Besuch war, ging Platten kaufen. Und Mixtapes. Diese zum Teil fast schon unanständig großen Mega-Boxen mit vier, sechs, manchmal auch acht Kassetten. Wie die klangen, wusste man vorher selten. Denn die Verkäufer auf den Flohmärkten spielten natürlich immer nur die besten Momente über den plärrenden Ghettoblaster. All das spielt seit dem Internet keine Rolle mehr.

Warlock war einer der DJs, der in dieser Zeit London bespielte. In Clubs, im Radio, wo immer man ihn haben wollte. Und mit den Tapes verdiente er hoffentlich gutes Geld. Dass er jetzt 14 davon auf Soundcloud zum Download anbietet? Top!

„There’s no tracklistings. Some are obvious bangers and anthems of the time which you’ll know, some are not, and some are obscure releases which even I’m struggling to remember what they were.“

Die Aufnahmen stammen aus einer Zeit, in der sich der Sound der Clubs und Raves in rasantem Tempo veränderte. Zwischen 1991 und 1993 starb der Happy Hardcore einen grellen Tod, alles wurde schneller, technoider, technisch versierter. Und genau dies lässt sich an Hand dieser Tapes mitverfolgen. Wenn man das denn will. Wer die wirklich alte Oldschool sucht, der höre die ersten Tapes. Je weiter die Zeit voranschreitet, desto mehr Bassdrum, Klamauk und gabbaistische Momente schleichen sich ein. Auch dafür ist die Zeit manchmal genau richtig.