Am 22. September erscheint das dritte Album von Cold Specks. Auf „Fool’s Paradise“ setzt sich die Kanadierin mit somalischen Wurzeln auseinander, mit der Geschichte ihrer Familie in Mogadischu auseinander, genauer gesagt mit der ihres Vaters, der während des Ogadenkriegs in den 1970er-Jahren versuchte, als Musiker bei der Band Iftin über die Runden und voranzukommen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich Ladan Hussein so gut wie gar nicht mit der Heimat ihrer Eltern auseinandergesetzt, nicht zuletzt, weil Mutter und Vater nicht darüber sprechen wollten: Auch Verdrängung kann Wunden heilen.

Doch irgendwann platzte der Knoten. Als Hussein von den musikalischen Aktivitäten ihres Vaters erfuhr, gab es nur noch zwei Dinge in ihrem Leben: die Aufnahmen für „Fool’s Paradise“ und die Recherche zu dem Land, in dem die Bevölkerung bis heute unter katastrophalen Bedingungen lebt, immer wieder konfrontiert mit Hungersnot, Milizen und Stammes-Auseinandersetzungen.

Heavy stuff, den Cold Specks auf dem Album gewohnt souverän in melancholischen Pop übersetzt. Der Titeltrack – entstanden mit Jim Anderson und Tim Kingsbury (Arcade Fire) – nimmt eine somalische Redensart als gesanglichen Mittelpunkt: „Kala garo naftaada iyo laftaada“, was so viel bedeutet wie: „Erkenne den Unterschied zwischen deinen Knochen und deiner Seele“. Ladan Hussein auf der Suche nach ihrer Identität. Die Version des Tracks, die es als zweite Video-Single an die Öffentlichkeit schafft, wurde live aufgenommen, ist noch reduzierter und direkter, noch intimer als die, die am 22. September das Album eröffnet. Die Platte erscheint auf Arts & Crafts.

Cold Specks – Live

10.10.2017 Köln, Yucca
11.10.2017 Hamburg, Nochtspeicher
14.10.2017 Berlin, Musik & Frieden
15.10.2017 Frankfurt/M., Brotfabrik
16.10.2017 München, Milla
18.10.2017 Wien, Arena
19.10.2017 Zürich, Theatre Gessneralle @ Stall 6
20.10.2017 Genf, La Graviere