„Narkopop“: Wolfgang Voigt veröffentlicht wieder als GASNeues Album erscheint am 21. April

Gas - narkopop - lead

17 Jahre später: Aus den Tiefen des Kölner Waldes erhebt sich ein dunkles, ambientes Narkotikum mit Bassdrum.

Wenn eine heute noch nicht geborene Generation irgendwann in der fernen Zukunft auf das musikalische Schaffen von Wolfgang Voigt zurückblicken wird, dann wird es spannend. Welches seiner zahllosen Projekte wird man als gleichzeitig prägend und anschlussfähig identifizieren? Die knarzenden Schranzereien? Die Acid-Eskapaden? Oder doch einfach nur GAS? Das wäre die einfache Lösung, ja, aber auch eine sehr nachvollziehbare. Mit den vier Alben hat der dem Genre des Ambient einen eigenständigen und nachhaltigen Stempel aufgedrückt. Ein Stempel, der sich so massiv in die Gehörgänge des Feuilletons eingegraben hat, dass GAS das einzige Musikprojekt der Welt ist, das wie ein kunstvoller Prägedruck funktioniert.

Wolfgang Voigt selbst weiß das natürlich schon lange und hat im vergangenen Jahr genau diesen Prägedruck vorgelegt.

Dabei aber offenbar auch den finalen Mut zusammengenommen, um dem deutschen Wald endlich einen neuen Soundtrack zu widmen. Im Jahr 2000 erschien das letzte reguläre GAS-Album: „Pop“. Nun folgt mit „Narkopop“ die logische Fortsetzung. Die Platte erscheint am 21. April auf Kompakt.

Wolfgang Voigt - GIF

Wie das klingen wird, lässt sich im Moment nur anhand eines kurzen Trailers erahnen – alles andere als aussagekräftig, dafür umso klassischer: Voigt scheint ganz bei sich und der Essenz von GAS. Eine schwere Düsternis wogt über dem Wald, eine Düsternis, die sich ganz langsam auflöst, den Nebel wegschiebt und sich in verwobenen Orchester-Anleihen in Zeitlupe um die eigene Achse dreht. Wir hören mal rein.

Voran scheint hier nichts zu gehen. Doch das ist Falle von GAS die genau richtige Strategie. Voigt nimmt seit 1996 eigentlich immer die gleiche Platte nochmal auf. Und ist mit seinem Sound der am meist gecoverte Ambient-Musiker überhaupt. Da kommt kein Eno ran, nicht mal ansatzweise. GAS geht als Klangentwurf den Menschen also nah. Sehr, sehr nah. Und genau in dieser Herzensangelegenheit legt Voigt jetzt nach.

„Narkopop“ erscheint im Buchformat, entweder mit drei LPs plus CD oder nur mit CD. Das Tracklisting liest sich beeindruckend wie immer:

Narkopop-GIf

Narkopop 1
Narkopop 2
Narkopop 3
Narkopop 4
Narkopop 5
Narkopop 6
Narkopop 7
Narkopop 8
Narkopop 9
Narkopop 10
Narkopop 11

Wer nur die CD-Version kauft, verliert einen Track („Narkopop 11“). Als Trost noch die gute Nachricht: Die bisherigen Alben sind – endlich! – wieder auf Spotify, Apple Music und Co zum Streaming angekommen. Für den nächsten Waldspaziergang.

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