Wie muss ein Musikvideo aussehen, wenn man seine Doktorarbeit in „computational biology“ geschrieben hat? Vermutlich ziemlich genau so.
„Seed“ ist eines von elf Videos, die Max Cooper zu „Emergences“, seinem im November 2016 erschienenen Album hat produzieren lassen. Ein audiovisuelles Gesamtkunstwerk, mit dem der gebürtige Nordire demnächst auf Live-Tour geht. Zusätzlich erscheint im März ein Remix-Album mit Neuinterpretationen der „Emergences“-Tracks u.a. von John Tejada, Christian Löffler und Vessels. „Seed“ nimmt uns mit in eine digitale, charmant low detail gestaltete Erdurzeit-Unterwasserwelt, in der Korallen und Anemonen, die ein bisschen wie Psilos aussehen, sich im Rhythmus von Ebbe, Flut und Bass schwingen. Diese Interpretation seines Regisseurs Vincent Houze sei zwar nicht ganz wissenschaftlich korrekt, merkt Dr. Cooper an, aber es sei ja auch kein Lehrvortrag: „Wie bei allen Emergence-Videos geht es hauptsächlich darum, uns auf die Schönheit der Naturprozesse und -systeme aufmerksam zu machen.“ Und darauf, wie fragil sie sind. Wohl wahr.
Am 25. Februar ist Max Cooper mit „Emergence“ live im Funkhaus zu sehen. Alle Tourdaten hier.