Zwei Programmierer haben eine Software entwickelt, die das wahre Ausmaß der Datenproduktion beim Social-Media-Giganten zeigt.
Wenn unsereins täglich auf Facebook unterwegs ist, dann ist man eben auf Facebook unterwegs. Die wenigsten machen sich Gedanken darüber, wenn etwas angeklickt oder kommentiert wird. Dabei analysiert das Unternehmen von Mark Zuckerberg jede Mausbewegung, jede Interaktion und kann mit Hilfe von AI und anderen Algorithmen viel über den User lernen. Was für Rückschlüsse daraus gezogen werden können, zeigt die Chrome-Extension Data Selfie der beiden Entwickler Hang Do Thi Duc und Regina Flores Mir. Die beiden Köpfe hinter Data Selfie versuchen die Mechanismen der Profilanalyse transparenter zu machen. Data Selfie analysiert nicht nur Klicks (Links und Likes) des eigenen Facebook-Profils, sondern auch was angeschaut wird, wie lange, zu welcher Uhrzeit und vieles mehr. Nun kommen Maschinenlernalgorithmen wie Apply Magic Sauce ins Spiel und eine Profilerstellung wie man sie von Supercomputern wie dem IBM Watson kennt.
Die Ergebnisse sind je nach Perspektive beeindruckend bzw. erschreckend und zeigen wieder, wie wichtig ein technisch-kritischer Umgang mit Sozialen Medien gerade in heutigen Zeiten ist. Zumal das hier „nur“ ein Produkt zweier talentierter Programmierer ist. Facebook beschäftigt bekanntlich die weltweit besten Mathematiker und hat immense finanzielle und technologische Ressourcen, um genau das zu tun. Ergo: Facebook weiß noch so viel mehr. Seht unten ein Video mit einer Erklärung der Extension. Der Code zu Data Selfie ist Open Source und ist bei GitHub veröffentlicht worden. Eine spannende wie wichtige Arbeit.